Blick hinter die Kulissen

Erste Orgelreise führt in den Pfaffenwinkel nach Bayern – historische Orgeln, Kirchen und Städte auf dem Programm

Erste Orgelreise führt in den Pfaffenwinkel nach Bayern – historische Orgeln, Kirchen und Städte auf dem Programm

Stuttgart, Bad-Cannstatt.

Die Kirchengemeinde Liebfrauen lädt Kultur- und Musikfreunde im März nächsten Jahres zu einer Exkursion der besonderen Art ein: Dann geht es zwei Tage lang in den so genannten „Pfaffenwinkel“ im Süden Bayerns, wo historische Orgeln der Region besucht werden. Die Teilnehmer können dabei die Instrumente und deren Innenleben aus nächster Nähe erleben, blicken hinter die Kulissen und erhalten von Fachleuten wertvolles Hintergrundwissen. Die Fahrt organisiert die Kirchengemeinde mit dem Schwieberdinger Unternehmen „Mensching Reisen“. Es ist die erste Veranstaltung, die von der „Stiftung Gertrud Briel – Kirchenmusik Liebfrauen“ finanziell unterstützt wird.

Historisches, Kulturelles und Musikalisches auf dem Programm

Unter der fachkundigen Leitung von Liebfrauens Kirchenmusiker Ulrich Hafner geht es zunächst über Pfronten, wo ein Kirchenbesuch mit Orgelbesichtung vorgesehen ist, nach Füssen. Hier erwartet die Reisegruppe eine Führung mit Orgelspiel an den 2 Orgeln in St. Mang. Bei einer Stadtführung durch Füssen lernen die Teilnehmer die historische Altstadt kennen mit ihren verwinkelten Gassen und den hohen, gotischen Häusergiebeln, die von der Blütezeit im Mittelalter zeugen. Danach folgt die Besichtigung der Kirche St. Sebastian inklusive Orgelspiel. Zum Schluss geht die Reise zur „Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“ in Steingaden. Diese ist in der ganzen Welt berühmt als „Wieskirche“ und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier erlebt die Reisegruppe eine exklusive Führung mit Orgelspiel, bevor es wieder mit dem Bus nach Stuttgart geht.

Unvergleichliches Vermächtnis früher Orgelbauer

Dass ausgerechnet der Pfaffenwinkel für die Reise ausgesucht wurde, hat mit der langen Tradition des Orgelbaus in Füssen zu tun. Die Dichte historischer Instrumente – viele von ihnen bis heute erhalten – ist bemerkenswert. Die Flügeltüren der ersten Orgel der Stadt wurden von keinem Geringeren als Hans Holbein dem Älteren bemalt. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts wirkte hier Andreas Jäger, der auch im Allgäu, in Oberbayern, Nord- und Südtirol tätig war. Kein anderer Orgelbauer hat ein vergleichbares Vermächtnis hinterlassen. Dass einige von Jägers Orgeln bis heute bespielbar sind, spricht für die außergewöhnliche Qualität seiner Arbeit. Joseph Anton Pröbstl (ab 1826) und dessen Sohn Balthasar schufen in Füssen eine der größten Orgelbaufirmen Süddeutschlands, die bis 1966 weitergeführt wurde. Danach ging eine über 450-jährige Orgelbautradition zu Ende.

Wie der „Pfaffenwinkel“ zu seinem Namen kam

Den Begriff „Pfaffenwinkel“ prägte im 18. Jahrhundert der Dorfpfarrer Franz Sales Gailer. Er bezeichnete damit die Region in Südbayern zwischen Lech und Loisach. Gailer spielte auf die Anzahl der Pfarrer in der Gegend an. Kein Wunder, denn kaum irgendwo in Deutschland gibt es eine so große Dichte an Kirchen und Klöstern – unter ihnen Benediktbeuern, Ettal und Andechs.

Orgelfahrt in den „Pfaffenwinkel“

Abfahrt am Freitag, 24.03.2017, 7:00 Uhr von der Liebfrauenkirche
Rückkehr: Samstag, 25.03.2017, 20.00 Uhr
Leistungen:
Busfahrt ab Stuttgart nach Füssen und zurück
Orgelführungen und Konzerte
Kirchenführungen
Stadtführung durch Füssen
Übernachtung mit Frühstück im **** Hotel Luitpoldpark in Füssen.
Kurtaxe
Reiseunterlagen
Sicherungsschein

Preis pro Person: 230 Euro (Doppelzimmer), 269 Euro (Einzelzimmer)

Achtung: Aus organisatorischen Gründen können leider nur 20 Personen an der Reise teilnehmen. Bitte melden Sie sich rechtzeitig im PFARRBÜRO LIEBFRAUEN (Tel: 0711-95 46 80 0), wenn Sie Interesse an der Orgelfahrt haben. Dort erhalten Sie auch weitere Informationen.