Gewagtes, Experimentelles und Außergewöhnliches

Karlsruher „DuO“ gastiert in Liebfrauenkirche – musikalische Reise durch Klang und Zeit

Karlsruher „DuO“ gastiert in Liebfrauenkirche – musikalische Reise durch Klang und Zeit

Mit der charmanten Kombination von Flöte und Gitarre eröffnet die Reihe „hora caecilia“ in der Cannstatter Liebfrauenkirche am 24. Februar um 17.00 Uhr das kirchenmusikalische Jahr 2019.  Simone Dentler und Martin Sauer aus Karlsruhe tragen als Ensemble „DuO“ im Chorraum der Kirche ihr Programm „Eine musikalische Reise durch Klang und Zeit“ vor. Simone Dentler spielt verschiedene Blockflöten, während Martin Sauer an der Gitarre, dem E-Bass und an der Rahmentrommel zu hören ist. Eine weitere Klangkombination entsteht, wenn der Cannstatter Kirchenmusiker Ulrich Hafner an der Orgel begleitet.

Die musikalische Reise führt die Zuhörer von mittelalterlichen Spielmannstänzen für Blockflöte und Rahmentrommel in die Barockzeit, von dort bis zum Jazz und zum Tango des 20. Jahrhunderts. Zu hören sein werden unter anderem Stücke wie „Flow my Tears“, eine Variation von Jacob van Eyck über das Thema von John Dowland, und „La Follia“ von Arcangelo Corelli, außerdem „Divisions on a Ground“, „Greensleeves“ und „Pauls Steeple“ sowie einige Jazz- und Tango-Vertonungen.

Doch nicht nur die Breite des Repertoires beeindruckt. Auch die Art des Vortrags lässt aufhorchen: Verschiedene Blockflöten treffen mit ihren charakteristischen Klangfarben auf Trommel, Gitarre und E-Bass – für gängige Konzerte in Kirchenräumen ein eher ungewohntes Klangerlebnis. Das Publikum erlebt die vielseitige Klangwelt der Blockflöte – von der „flauto dolce“ des Barock bis zu expressiven, percussiven, experimentellen Spieltechniken. Das Instrument klingt mal rau, mal lieblich, mal schrill oder gehaucht. Deutlich werden auch die Gegensätze, die die beiden Musiker vereinen: Während der Gitarrist Martin Sauer eher vom Jazz kommt, ist die Flötistin Simone Dentler in der Welt des Barock zu Hause. So bereichern sich beide im Konzert gegenseitig und wagen Neues durch experimentelle Spieltechniken, Dialog und Improvisation bei den zum Teil selbst komponierten und arrangierten Stücken.

Den musikalischen Abend mit überwiegend kurzen Werken ergänzen die beiden Musiker mit Persönli-chem und interaktiven Momenten: Neben Anekdoten, Geschichten und persönlichen Anmerkungen zu ihren Lieblingsstücken ist das Publikum eingeladen, mitzusingen oder sich per Body-Percussion am Konzert zu beteiligen. Man darf gespannt sein auf dieses außergewöhnliche Zusammenspiel im Chorraum der Liebfrauenkirche, die für ihren phantastischen Klangraum auch über die Grenzen Stuttgarts hinaus bekannt und berühmt ist.

24. Februar | 17.00 Uhr
Liebfrauenkirche Bad Cannstatt | Wildunger Str. 55