„Schöne Unbekannte“ als musikalischer Höhepunkt

Großes Aufgebot für kirchenmusikalische Höhepunkte in Bad Cannstatt.

Großes Aufgebot für kirchenmusikalische Höhepunkte in Bad Cannstatt.

ine alte Tradition lebt auf: Auch in diesem Jahr wird die gesamte Osterzeit von Gründonnerstag bis Ostermontag in Bad Cannstatt wieder mit einem festlichen kirchenmusikalischen Reigen geschmückt. Für die Aufführungen in den katholischen Kirchen Liebfrauen und St. Rupert hat Kirchenmusiker Ulrich Hafner wieder ein ausgefallenes Programm mit vielen musikalischen Höhepunkten zusammengestellt. Herausragend dabei ist vor allem die Messe in D-Dur von Otto Nicolai für großes Orchester, Solisten und Chor am Ostersonntag in Liebfrauen.

Das musikalische Osterfest beginnt bereits am Abend des Gründonnerstags (18. April). Um 20 Uhr tragen der Kantor Martin Kurz und Ulrich Hafner an der Orgel die Choralmesse „Missa mundi“ und Psalmgesänge vor.

Der Karfreitag (19. April) findet traditionell in St. Rupert auf musikalischem Gebiet große Beachtung: Im Gottesdienst um 15 Uhr singt der Kirchenchor Liebfrauen wunderbare Motetten und Lieder von Thomas Luis de Vittoria, Francesco Rosseli und Marco A. Ingegneri – natürlich thematisch passend zur Leidensgeschichte Jesu.

Die Feier der Osternacht am 20. April beginnt in Liebfrauen um 19.00 Uhr zunächst mit einer Vigilfeier. Im Kirchenjahr wird diese „Nacht der Nächte“ traditionell als eine Zeit des Wachens und Betens zum Gedenken an die Auferstehung Christi begangen. Die Kantoren Ulrich Hafner und Martin Kurz singen dabei die Psalmen als Antwort auf die sieben Lesungen der Osternachtliturgie. Direkt im Anschluss an die Vigilfeier feiert die Gemeinde um 20 Uhr den feierlichen Osternachtsgottesdienst, ein Höhepunkt im gesamten Kirchenjahr. Die Messfeier endet mit dem furiosen Orgelnachspiel „Lumen Christi“ von Jean Langlais. An der Orgel: Kirchenmusiker Ulrich Hafner.

Für den Höhepunkt des musikalischen Ostern in diesem Jahr sorgt am Ostersonntag (21. April) um 10.00 Uhr die Aufführung der Messe in D-Dur von Otto Nicolai für großes Orches-ter, Solisten und Chor in der Liebfrauenkirche. Nicolai komponierte seine Messe 1832 zur Einweihung des Doms zu Posen. 1844, anlässlich der Erstaufführung in der Wiener Hofburgkapelle, schrieb er die Messe noch einmal um und komponierte neue Elemente hinzu. Trotz ihrer Schönheit und Anmut zählt die Messe in D-Dur noch immer zu den unbekannteren Messen des 19. Jahrhunderts.
Für diese anspruchsvolle Aufführung hat Kirchenmusiker Ulrich Hafner, der auch die musikalische Gesamtleitung innehat, den Kirchenchor Liebfrauen, das Kirchenorchester Liebfrauen und vier renommierte Solisten der Stuttgarter Staatsoper aufgeboten: Monika Grauschopf (Sopran), Cristina Otey (Alt), Johannes Petz (Tenor) und Uli Frisch (Bass). Musikliebhaber dürfen sich schon jetzt auf dieses musikalisches Highlight freuen. Am Ende des Gottesdienstes wird wieder das weltbekannte „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel er-klingen, an das sich das Cannstatter Publikum schon in den vergangenen Jahren erfreute. Den Abschluss bildet ein Orgelnachspiel: Ulrich Hafner spielt das Carillon von Louis Vierne.

Der musikalische Ostersonntag endet um 18 Uhr mit der feierlichen Ostervesper in der Liebfrauenkirche, gesungen von der Schola Gregoriana unter der Leitung von Ulrich Hafner. Genießen Sie zum Schluss auch die Toccata in C von Gordon Young.

Der Ostermontag (22. April) beginnt um 10.30 Uhr wiederum in St. Rupert. Die Sopranistin Monika Grauschopf, die beiden Violinisten Detlev Grevesmühl und Petra Klausmann und Ulrich Hafner an der Orgel tragen die „Messa di San Giuseppe“ von Johann Ernst Eberlin vor. Eberlin, der im 18. Jahrhundert über 30 Jahre lang als Organist und Kapellmeister am Salzburger Dom wirkte, hatte seine Messe im Zenit seines Schaffens komponiert. Durch die Untermalung der Singstimme durch die Streicher in konzertant gesetzten Partien gewinnt die Messe einen sehr festlichen Charakter. Der musikalische Reigen im österlichen Bad Cannstatt endet schließlich mit einem kleinen, aber bemerkenswerten musikalischen Leckerbissen: Ulrich Hafner wird das Choralvorspiel über „In dir ist Freude“ von Johann Sebastian Bach, dem berühmtesten Kirchenmusiker aller Zeiten, zum großen Finale spielen.

Kirche Liebfrauen | Wildunger Straße 55
Kirche St. Rupert | Koblenzer Straße 19